Das Investitionsvolumen für die komplette Modernisierung beträgt ca. 15 Millionen Euro. Ein neuer dreigeschossiger Anbau schafft auf 1.570 qm Platz für 23 Einzelzimmer, denn nur so können die bestehenden Doppelzimmer im Bestandsgebäude abgebaut werden, was für die gesetzlich vorgeschriebene Einzelzimmerquote unerlässlich ist.
Der Umbau erfolgt im Bestand, d.h. die Senioren wohnen während der Bauphase im Haus. "Uns ist bewusst, dass das den Bewohnern und Mitarbeitern einiges abverlangt", erklärt Barbara Klaus die Einrichtungsleitung. "Wir versuchen die Beeinträchtigungen für alle Beteiligten so gering wie möglich zu halten". Alle Feste und Aktivitäten im Jahreskreis findet selbstverständlich weiter statt.
Den Planungen vorausgegangen ist ein Architektenwettbewerb, den das Büro Strelzig und Klump aus Bottrop gewonnen hat. Ihnen ist es gelungen, trotz der Gesamtgröße der Einrichtung (186 Plätze) eine überschaubare baulich-harmonische Struktur zu schaffen.
"Selbstverständlich haben wir uns im Vorfeld sehr gut informiert und eine Markt- und Standortanalyse in Auftrag gegeben (2014 und erneut 2018). "Es wäre um ein vielfaches einfacher gewesen, Plätze abzubauen und die Doppelzimmer in Einzelzimmern umzuwandeln", beschreibt der Fachbereichsleiter Alexander Hohler die Vorüberlegungen. Die kommunale Pflegeplanung und die Bevölkerungsprognose des Landesbetriebs "Information und Technik Nordrhein-Westfalen" (IT:NRW) sprechen aber eindeutig dagegen. Danach steigt der Pflegebedarf im Bereich der stationären Dauerpflege bis 2030 weiter an.
"Mit dem Baufortschritt ist ein Belegungsmanagement einhergegangen, denn die Bewohner müssen im Haus umziehen. Deshalb können Neuaufnahmen momentan nur eingeschränkt erfolgen", berichtet Hohler. Von den ehemals 186 Plätzen sind aktuell nur 160 Plätze belegt.
Der Umbau und die Erweiterung bringen eine geänderte Aufteilung der Wohngruppen, größere Aufenthaltsbereiche und eine neue Dachterrasse mit sich. Ziel ist es, kleine familienähnliche Einheiten zu schaffen und damit die Wohnqualität der Senioren zu erhöhen. Gleichzeitig wird auf die Bedürfnisse der Bewohner mit Demenz eingegangen. Es wird ausreichende und eindeutig geführte Bewegungsflächen geben, sowie angepasste Beleuchtungsstärken und eine orientierungsfördernde Material- und Farbauswahl entsprechend der neusten Erkenntnisse in der Demenzforschung. Der Haupteingang wird neu gestaltet. Er öffnet sich zum Quartier hin und bekommt damit einen einladenden Charakter. Hier werden auch die neue Cafeteria und weitere öffentliche Angebote entstehen, z.B. ein Lädchen und ein Frisör. Vor dem neuen Eingang wird es Sitzmöglichkeiten für die Bewohner geben, die sich dort sehr gerne aufhalten, weil sie so am Kommen und Gehen der Besucher teilhaben können. Hier ergeben sich Begegnungen und Gespräche nicht nur mit den eigenen Angehörigen.
Mit der Fertigstellung des neuen Anbaus wird im Oktober 2020 gerechnet; die gesamten Baumaßnahmen sollen in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen sein.