"Wir entlasten mit unserem Einsatz das Pflegepersonal. Die Bewohner testen wir aber nicht", sagt der Soldat, "wir wollen sie nicht verunsichern mit unserer Uniform, denn sie haben vielleicht früher ganz andere Erfahrungen mit dem Militär gemacht als die Jüngeren." 13-Stunden-Schichten leistet die Truppe in St. Hedwig. "Die langen Schichten sind wir gewohnt. Aber unter Corona-Vollschutz - das ist sehr anstrengend", sagt von Dwingelo-Lütten. Die Kameraden seien aber dennoch froh, Direkthilfe leisten zu können: "Wir Soldaten haben die Pflicht, solidarisch zu sein. Wir haben die Manpower und helfen, wenn es gebraucht wird", sagt der frisch verheiratete werdende Vater, der sich "beim Bund" auf 20 Jahre verpflichtete, "weil ich immer wusste, was wir an unserem Land haben, und weil ich deshalb etwas zurückgeben will".
Von Dwingelo-Lüttens Extra-Tipp für mehr Gemeinsinn im Zusammenleben: "Wir brauchen eine andere Diskussionskultur, denn wir rutschen ins Extreme ab. Einfach zuhören: Eine andere Meinung ist nicht automatisch falsch."
Das Gespräch mit Niko von Dwingelo-Lütten führte Christoph Grätz für das neue Podcast-Format "CariWalks" der Caritas im Bistum Essen. Grätz besucht Gesprächspartner am Arbeitsplatz oder privat, geht - Corona-bedingt auf Abstand - draußen mit ihnen ein Stück und spricht über ihre Wünsche, Träume und Ideen, die die Gesellschaft solidarischer machen. "CariWalks" erscheint zum aktuellen Kampagnenthema der deutschen Caritas #DasMachenWirGemeinsam.
Hier geht es zum Podcast: Christoph Grätz im Gespräch mit Niko von Dwingelo-Lütten