Drohende Kürzungen sozialer Leistungen - wir engagieren uns
Es ist kein leichtes Geschäft, Politiker zu sein. Schon gar nicht, wenn es um Geld geht.
Die Notwendigkeit, Budgets zu kürzen, kollidiert mit zunehmender sozialer Not, einer hohen Zuwanderung und steigenden Kosten. Ende November berät der Bundestag über den nächsten Bundeshaushalt. Etwa eine Woche wird dann in Berlin um Kompromisse gerungen und abgestimmt, wo Kürzungen am ehesten zu verkraften sind. Mit dabei ist Michael Gerdes, Mitglied im Ausschuss für Arbeit und Soziales und SPD-Bundestagsabgeordneter für Bottrop, Gladbeck und Dorsten. In Vorbereitung der schwierigen Gespräche informiert er sich in seinem Wahlkreis intensiv. So nutzt er die Einladung zum Aktionstag der Migrationsdienste (MBE/JMD) der Caritasverbände für die Städte Bottrop, Gladbeck und Dorsten, um sich ein Bild über deren Arbeit zu machen. Die Migrationsdienste leisten einen aktiven Beitrag zur Integration von Zuwanderern und Flüchtlingen und damit zur Wahrung des sozialen Friedens. Sie bieten neben der Beratung u.a. Sprachförderungen, Unterstützung beim Zugang zu Arbeitsmarkt und Bildung und helfen bei behördlichen Angelegenheiten.
Für Gerdes ist die Sprachförderung DER Schlüssel zur Integration. "Integration muss sich auf dem Arbeitsmarkt spiegeln, denn der Bedarf an Fach- und Arbeitskräften ist groß."
Die Vertreter der Migrations- und Jugendmigrationsdienste berichten aus ihrem Alltag, dass es beispielsweise für zugewanderte, alleinerziehende Mütter schwierig ist, an Sprachkursen teilzunehmen, wenn keine Betreuung für Kinder sichergestellt ist. Auch sind die Wartelisten für Sprachkurse oft lang.
Sorge bereitet allen Beteiligten die deutliche Zunahme an Ablehnung von Flüchtlingen und Zuwanderern in der Bevölkerung. Es ist wichtig, hier entschieden gegenzusteuern. So wie die "Respekt Coaches" des Caritasverbandes Bottrop dies an Schulen tun. Bei diesem bundesgeförderten Programm geht es darum, Respekt, Toleranz und Abbau von Vorurteilen an Schulen zu begegnen.
Eine wichtige Aufgabe, bestätigt Gerdes. Dennoch sagt er auch: "Wir werden Federn lassen müssen." Zupackend und idealistisch wird Gerdes sich in die Haushaltsdiskussionen einbringen und versuchen, dem Abbau von wichtigen sozialen Aufgaben entgegenzuwirken, so der Eindruck nach dem intensiven Austausch.