Mittwoch ist Eintopftag in St. Teresa -
Essen hält Leib und Seele zusammen, besagt ein altes Sprichwort. Doch im Alter leben viele Menschen alleine und Einkaufen, Kochen und Spülen kostet Kraft. Auch die Aussicht, die Mahlzeit alleine einnehmen zu müssen, ist nicht gerade motivierend.
Vor diesem Hintergrund wurde das Projekt "Eintopftag in St. Teresa" für Seniorinnen und Senioren ins Leben gerufen. Jeden Mittwoch zwischen 12 und 13 Uhr werden hier liebevoll frisch gekochte Klassiker der Hausmannskost zum günstigen Preis serviert. "Das Essen schmeckt richtig gut", lobt Frau Riese, die in einer der gegenüberliegenden Seniorenwohnungen wohnt. Sie trifft sich hier regelmäßig mit Nachbarinnen und genießt den unkomplizierten Austausch. Die Hälfte ihres Essens nimmt sie für den nächsten Tag in einer Tupperdose mit, "weil die Portion so groß ist", schmunzelt sie.
Für Doris Rahe, die die Caritas-Seniorenberatung für die Bewohnerinnen und Bewohner von mehr als 400 Senioren-Wohnungen in Bottrop leitet, ist das Projekt eine Herzensangelegenheit und ein wichtiger Beitrag gegen Einsamkeit im Alter: "Es ist wichtig, auch mal rauszukommen, andere Menschen zu treffen und natürlich auch gut zu essen." Sie ist daher auch immer mit einer Kollegin beim Eintopftag als Ansprechpartnerin für "Ihre Senioren" dabei. Es wird geplaudert, gelacht aber natürlich auch beraten zu Fragen, die die Menschen bewegen.
Das Projekt ist aber nicht nur für die Gäste wertvoll.
Die Essensausgabe wird von Besuchern der Caritas-Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen liebevoll übernommen. "Das Arbeiten im geschützten Raum hilft dabei, Ängste zu überwinden, sich zu erproben und Selbstvertrauen zu stärken", erläutert Petra Nikolai-Schlenker, Sozialarbeiterin in der Tagesstätte. So wie der 28-jährige Berkai, der eigentlich lieber im Hintergrund arbeitet, im Kontakt zu den alten Menschen aber sichtlich aufblüht. "Es tut mir gut, anderen zu helfen, ich fühle mich wertgeschätzt, die Gäste freuen sich, mich regelmäßig zu sehen".
Und dass wirklich mit Liebe gekocht wird, wird jedem spätestens klar, als die stellvertretende Küchenchefin Rita Alferding das duftende Essen aus der Küche in die Cafeteria bringt und anweist "Bitte auf jede Portion großzügig frisch gehackte Petersilie streuen."
Eine runde Sache, die viele Menschen glücklich macht. Und satt. Das spürt und genießt man.