Betreutes Wohnen - Wenn einem der Alltag über den Kopf wächst und das Leben zunehmend aus den Fugen gerät…
Die Organisation des eigenen Haushaltes funktioniert nicht mehr. Post wird nicht mehr geöffnet. Die finanzielle Lebensgrundlage und die Sorge um die eigene Gesundheit geraten aus dem Blick. Nachbarschaft und Freundschaften sind gestört. Nach Obdachlosigkeit oder einem Wohnheimaufenthalt steht der Übergang in eine eigene Wohnung an.
Diese und weitere Teammitglieder stehen im Betreuten Wohnen zur VerfügungFotografin: Sigrid Hovestadt
Hier beginnt die Tätigkeit der Mitarbeiter/innen des Caritasverbandes im Rahmen des ambulant betreuten Wohnens. Sie begleiten und unterstützen hilfebedürftige Personen, die an einer Abhängigkeitserkrankung und/oder an psychischen Erkrankungen leiden. Unterstützung findet überwiegend im Lebensumfeld der betroffenen Personen statt. Zusätzlich wird Begleitung zu wichtigen Terminen (Behörden, Gericht, Ärzte usw.) angeboten. Alle Entscheidungen werden gemeinsam mit den Klienten getroffen. Entscheidungen „über den Kopf der Klienten“ hinweg sind ausgeschlossen.
Ziel der Arbeit ist es, den betroffenen Menschen wieder zu ermöglichen, sein Leben selbstständig in die Hand zu nehmen.
Nach einem Erstgespräch erfolgt eine ausführliche Erfassung der entstandenen Probleme. Ein Facharzt für Neurologie u. Psychiatrie bestätigt in einem kurzen Gutachten das Vorliegen einer entsprechenden Erkrankung. Gemeinsam mit dem Hilfesuchenden stellen dann die Mitarbeiter/innen einen Antrag auf Kostenübernahme beim zuständigen Landschaftsverband. Dieser bewilligt in dem sog. Hilfeplanverfahren für einen bestimmten Zeitraum die Menge an Stunden, die benötigt wird, um das o.g. Ziel zu erreichen. Wenn das Ziel im ersten Bewilligungszeitraum nicht erreicht wird, kann eine Verlängerung des ambulant betreuten Wohnens beantragt werden.