Mit Herz und Tatkraft – Azubis setzen starkes Zeichen für Vielfalt und Teilhabe
Wer hätte das gedacht, das sich ein Schulprojekt zu einem beeindruckenden Beispiel für gesellschaftliches Engagement und gelebte Inklusion entwickeln würde: Im Jahr 2022 hatten die angehenden Kaufleute für Büromanagement im dritten Lehrjahr die Aufgabe, ein Projekt zum Thema "Rassismus" zu entwickeln. Die Caritas-Auszubildende Lea Hülsmann hatte damals die Idee zu einem Bilderbuch - und gemeinsam mit ihren Mitschülerinnen entstand "Wir sind alle gleich - Marie gegen Rassismus". Lea illustrierte das Buch selbst und wirkte maßgeblich am Text mit.
Der Entwurf stieß auf große Resonanz und dank Engagement der verantwortlichen Lehrerin am Berufskolleg der Stadt Bottrop, Sandra Köster, und finanzieller städtischer Unterstützung wurde daraus ein gedrucktes Buch, dass an alle Bottroper Grundschulen verteilt wurde. Seitdem leistete es einen wichtigen Beitrag zur frühkindlichen Sensibilisierung gegen Rassismus.
Zwei Jahre später griffen nachfolgende Schülerinnen, darunter wieder eine Auszubildende des Caritasverbandes Bottrop, die Idee auf. Jill Gäbert schrieb zusammen mit ihren Mitschülerinnen Ailke Osterhoff, Angelina Schreiber, Sabrina Ziermann und Tabitha Czekalia den zweiten Band "Marie und das Leben mit Behinderung". Dieser wurde erneut illustriert von Lea Hülsmann. Auch dieses Buch wurde von einer starken Partnerin ermöglicht: Die Ernst-Löchelt-Stiftung finanzierte den Druck in großer Auflage, sodass wieder alle Bottroper Grundschulen damit ausgestattet werden konnten.
Doch es ging noch mehr: Eine der zentralen Szenen im zweiten Band - ein inklusives Rollstuhlkarussell - wurde Wirklichkeit. Mit viel Engagement und großzügigen Spenden, u.a. vom Deutschen Kinderhilfswerk, entstand im Volkspark Batenbrock eine barrierefreie Spielfläche, die Kindern mit Mobilitätseinschränkungen die aktive Teilhabe an Freizeitaktivitäten ermöglicht.
Bei der feierlichen Einweihung des Karussels lobte Oberbürgermeister Bernd Tischler das außergewöhnliche Engagement:
"Die Idee für dieses Karussell kommt aus der Mitte unserer Stadtgesellschaft. Mit ihrem Buch haben die Schülerinnen eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig es ist, Barrieren nicht nur sichtbar zu machen, sondern sie aktiv zu überwinden. Inklusion beginnt im Kopf und wächst durch Taten."
Auch Dr. Andreas Trynogga, Vorstand des Caritasverbandes Bottrop, ist stolz auf das Engagement der Auszubildenden.
"Es ist schön zu sehen, wie unsere jungen Kolleginnen das Motto der Caritas "Miteinander - Füreinander" leben und mitgestalten. Dieses Projekt verdient größte Anerkennung - und unsere volle Unterstützung."
Den engagierten Schülerinnen ist ein kraftvolles Zeichen gelungen: Für Zusammenhalt, Inklusion und die Kraft junger Ideen, unsere Gesellschaft positiv zu verändern.