Das Miteinander-Fest
Mit viel Musik, lebhaften Gesprächen und rund 50 Teilnehmenden wurde im Cyriakushaus das erste "Miteinander-Fest - Generationen und Kulturen im Dialog" gefeiert. Ziel der Veranstaltung war es, Bewohner*innen der senior*innengerechten Wohnanlage mit ehrenamtlich engagierten Menschen mit Migrationsgeschichte in Kontakt zu bringen - und damit einen neuen Raum für regelmäßige Begegnungen zu schaffen.
Organisiert wurde das Fest von den Jugendmigrationsdiensten, der Seniorenberatung und dem Familienort der Caritas Bottrop sowie der Pfarrei St. Cyriakus. Von der Pfarrei wurde für das leibliche Wohl gesorgt undder Jugendmigrationsdienst im Quartier (JMD IQ) übernahm die Kosten für Dekoration und Live-Programm.
Vor der Corona-Pandemie gehörten regelmäßige Treffen zum Alltag in der Wohnanlage Cyriakushaus. Eine Bewohnerin organisierte diese liebevoll und sorgte jedes Mal für selbstgebackenen Kuchen. Seit ihrem krankheitsbedingten Ausfall blieb dieses Miteinander jedoch aus - viele Bewohner*innen leben seither zurückgezogen und fühlen sich einsam.
Gleichzeitig nehmen Menschen mit Migrationsgeschichte die Angebote des Familienortes Hochstraße in Anspruch, vorrangig die Deutschtrainings. Einige der Teilnehmenden möchten sich durch ehrenamtliches Engagement aktiv in der Gesellschaft einbringen und ihre Sprachkenntnisse im Austausch mit Muttersprachler*innen vertiefen. Eine von ihnen ist Ramia Roumieh, die regelmäßig bei Veranstaltungen mithilft, mehrere Wochen ehrenamtlich im Altenheim St. Hedwig tätig war und inzwischen auf Honorarbasis die Kinderbetreuung während der Deutschtrainings übernimmt.
Diese beiden Entwicklungen führten zur Idee eines Begegnungsfestes als Auftakt für regelmäßige monatliche Treffen.
Schon während der Vorbereitungen kamen die ersten Bewohner*innen neugierig in den Veranstaltungsraum. Eröffnet wurde das Fest durch eine Kindergartengruppe des Cyriakus-Kindergartens, die mit fröhlichen Herbstliedern sofort für gute Stimmung sorgte. Anschließend bewirteten die Ehrenamtlichen die Gäste mit frisch gebrühtem Kaffee - der perfekte Rahmen für die ersten Gespräche.
Musikalisch sorgte Sänger und Gitarrist Harald Kuhn mit bekannten Liedern wie "Nur noch kurz die Welt retten" und "Take Me Home, Country Roads" für Begeisterung. Schnell mischten sich die Gruppen, es wurde gelacht, gesungen, geklatscht und lebhaft diskutiert - so intensiv, dass selbst der Musiker zwischenzeitlich dem Gesprächsbedarf weichen musste.
Mit diesem gelungenen Auftakt ist der Grundstein gelegt: Regelmäßige Treffen sollen künftig das Miteinander von Generationen und Kulturen stärken und Einsamkeit entgegenwirken.
"Vielen Dank für die Organisation und das schöne Fest. Ich fand´ es auch besonders spannend, was Ismail zu erzählen hatte.", so eine der Bewohnerin der Wohnanlage. Muhamad Sabih Ismail ist einer der Ehrenamtler, der politisch sehr interessiert ist und seinen Gesprächspartner*innen gerne ein differenziertes Bild aus seinem Heimatland Syrien und der aktuellen politischen Lage vermittelt.
Neben Ramia Roumieh und Muhamad Sabih Ismail bedanken wir uns noch an Abdulhalim Fares, Worwod Alzakret, Aziza Shameddin und Manal Abdi herzlich für ihr Engagement. Die 6 waren ebenfalls begeistert von der Begegnung und möchten weitere Treffen ehrenamtlich mit organisieren.