CDU besuchte St. Hedwig
Besuch in der Senioreneinrichtung St. Hedwig der Caritas Bottrop
Das im Jahre 2014 verabschiedete Wohn- und Teilhabegesetz NRW hat die Pflegeheime bzw. deren Betreiber vor große Herausforderungen gestellt: Bestehende Häuser müssen seit August 2018, 80% ihrer Bewohnerinnen und Bewohner in Einzelzimmern unterbringen.
Neuerbaute Häuser müssen eine 100% Quote vorhalten. In Bottrop sind die Häuser inzwischen gut aufgestellt. Die Caritas hat die Senioreneinrichtung St. Hedwig bereits 2012 vollständig saniert. Heute haben dort 120 ältere und alte Menschen ihr Zuhause gefunden und fühlen sich sichtlich wohl. Im März 2019 eröffnet der Ersatz-Neubau der Seniorenwohnanlage Christophorus und wird
als weiteres Haus in Bottrop die geforderte Einzelzimmerquote erfüllen.
Den guten Nachrichten zum Trotz muss sich die Gesellschaft heute und in Zukunft die Frage beantworten: In welchem Maß finden Fürsorge und Pflege in der Familie statt- und in welchem Umfang werden die alten Menschen mit Unterstützung verschiedener Institutionen versorgt? Wann geben wir alte Menschen in die Obhut von Heimen - wieviel Pflege ist in Familie leistbar? Wie wirkt sich hier die zunehmende Beteiligung von Frauen am Erwerbsleben aus? Am Anfang und am Ende des Lebens?
Die Bewohnerinnen und Bewohner der Senioreneinrichtung St. Hedwig des Caritasverbandes haben ein kleines Glückslos gezogen: viele von ihnen leben nah bei ihren Familien, im angestammten Quartier. Die lebhafte Diskussion der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Besuchergruppe machte deutlich: Familiäre
Pflege und Heimpflege sollten nicht als Gegenpol betrachtet werden. Im günstigen Fall ergänzen sie sich. Trotzdem, für die Damen der FU Bottrop und die Mitglieder der CDA steht nach dem Besuch in St. Hedwig fest: Wir müssen ihn Bottrop noch andere Lebensformen für das Alter finden und wir müssen als Gesellschaft diskutieren wieviel uns die Pflege der alten Menschen kosten wird, damit die Würde der Menschen gewahrt bleibt und damit die Belastbarkeit des Pflegepersonals nicht aus dem Ruder läuft!
Immer häufiger müssen Pflegeheime die Funktion von Hospizen übernehmen. Die Bewohnerinnen und Bewohner kommen oft erst am Ende ihres Lebens in die Einrichtungen. Die Basis für ein aktives Zusammenleben wird somit immer mehr eingeschränkt und die Belastung des Pflegepersonals erhöht. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Zum einen verfügt die Hospizlandschaft in Bottrop nicht über die nötigen Kapazitäten und zum anderen sind die Vorbehalte gegenüber einer Unterbringung in einem Heim hoch.
"Die Frage der Bedeutsamkeit des Quartiersbezugs für die Angehörigen bei der Auswahl der Einrichtung muss daher immer wieder neu diskutiert und beantwortet werden", so CDA Vorsitzender Michael Gleißner.
Zum Abschluss des Besuchs in St. Hedwig gilt auch mit Blick auf den Weltfrauentag 2019: Die Pflege ist weiblich - dass trifft sowohl auf die in der Einrichtung lebenden Menschen als auch auf das dort arbeitende Pflegepersonal zu. Mit Katja Weijers- Kattentidt verfügt das Haus über eine sehr engagierte Chefin.
Quelle: mit freundlicher Genehmigung der Frauen Union des Kreisverbandes Bottrop